Camille

Camille„, ein Film von Boris Lojkine, zeichnet das Leben der jungen französischen Fotojournalistin Camille Lepage nach. Der Film beginnt in der Zentralafrikanischen Republik, wo ein Bürgerkrieg wütet. Camille, dargestellt von Nina Meurisse, ist mittendrin, um die Schrecken des Krieges zu dokumentieren. Ihre Kamera wird zum Zeugen der Brutalität und des Leidens, das sie umgibt. Durch ihre Linse offenbart sich eine Welt, die von Gewalt und Chaos geprägt ist.

Camille
Dauer: 92 Min.
FSK: ab 16 Jahren
Jahr:
Regie: Boris Lojkine
Produzenten: Bruno Nahon, Olivier Colin, Caroline Nataf
Hauptdarsteller: Nina Meurisse, Fiacre Bindala, Bruno Todeschini
Nebendarsteller: Augustin Legrand,Michel Zumstein, Ousnabée Zounoua
Studio: Under The Milky Way
Sprachen: Deutsch, English

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In diesem Umfeld kämpft Camille nicht nur um die perfekten Aufnahmen, sondern auch um Verständnis und Menschlichkeit. Sie wird mit der harten Realität des Krieges konfrontiert, der Nachbarn zu Feinden macht und unschuldige Menschenleben fordert. Der Film zeigt, wie Camille gegen die Gleichgültigkeit der Welt ankämpft. Ihr Ziel ist es, durch ihre Bilder Aufmerksamkeit und politisches Engagement zu erwecken. Dabei stellt sie sich den Gefahren des Konflikts mutig entgegen.

Besetzung, Regie und Drehorte

Im Jahr 2019 entstand der französische Film „Camille„. Regisseur Boris Lojkine zeichnete sich auch für das Drehbuch verantwortlich, zusammen mit Bojina Panayotova. Die Hauptrolle der Camille Lepage spielte Nina Meurisse. Weitere bedeutende Rollen übernahmen Fiacre Bindala, Bruno Todeschini, Antoine Gouy und Grégoire Colin. Die Musik komponierte Eric Bentz, während Elin Kirschfink für die Kameraarbeit und Xavier Sirven für den Schnitt zuständig waren.

Der Film „Camille“ erzählt die Geschichte der gleichnamigen Fotografin. Er spielt größtenteils in der Zentralafrikanischen Republik, wo die Dreharbeiten auch stattfanden. Zusätzliche Szenen entstanden in Paris, Angers und Perpignan. Die Produktion leitete Bruno Nahon, und der Film dauert 92 Minuten. Er erhielt die Altersfreigabe FSK 16 und fällt in das Genre der Filmbiografie.

Bei verschiedenen Filmfestivals erlangte „Camille“ Anerkennung. Auf dem Locarno Film Festival wurde er für den Variety Piazza Grande Award nominiert. Nina Meurisse erhielt für ihre Rolle als Camille Lepage 2020 eine César-Nominierung als Beste Nachwuchsdarstellerin. Zudem gewann sie den Prix Lumières in derselben Kategorie. Der Film feierte seine Premiere am 13. August 2019 in Locarno und war ab dem 16. Oktober 2019 in französischen Kinos zu sehen. In der Deutschschweiz startete er am 27. Februar 2020.

Handlung & Inhalt vom Film „Camille“

In „Camille“, einem bewegenden Film von Boris Lojkine aus dem Jahr 2019, wird die tragische Geschichte der jungen Fotojournalistin Camille Lepage erzählt. Der Film beginnt mit einer erschütternden Szene in der Zentralafrikanischen Republik: Französische Soldaten entdecken die Leichen von fünf Menschen, darunter Camille, auf einem Jeep. Der Film führt die Zuschauer dann zurück zu Camilles letzten Monaten, die von ihrem unermüdlichen Streben nach Wahrheit und Gerechtigkeit geprägt waren.

Die Handlung nimmt ihren Lauf, als Camille im Spätherbst 2013 aus der Zentralafrikanischen Republik nach Frankreich zurückkehrt. Sie präsentiert ihre Fotografien vom beginnenden Bürgerkrieg einem Experten auf dem Photojournalismusfestival „Visa pour l’image“. Obwohl einige Fotos interessant sind, ist der Experte insgesamt nicht beeindruckt und kritisiert, dass den Bildern eine klare Botschaft fehlt. Entschlossen, ihre Fähigkeiten zu verbessern und die Wahrheit zu zeigen, kehrt Camille nach Bangui zurück, wo sie sich mit lokalen Studenten anfreundet und anfängt, Proteste gegen die muslimischen Séléka-Rebellen zu dokumentieren. Die Geschichte nimmt eine dramatische Wende, als die Anti-Balaka, Selbstverteidigungsgruppen gegen die Séléka, im Dezember 2013 gegründet werden.

Zwischen Hoffnung und Verzweiflung

Camille versucht, sich einer Gruppe erfahrener französischer Fotografen anzuschließen, die nach Norden reisen, um über die Kämpfe zu berichten, wird aber abgelehnt. Sie bleibt in Bangui und dokumentiert lokale Kundgebungen. Ihre Entschlossenheit führt dazu, dass sie Cyril, einem ihrer Studentenfreunde, hilft, zu fliehen, nachdem die Séléka nach ihm gesucht haben. In dieser Zeit knüpft sie auch eine wichtige Beziehung zu Mathias, einem erfahrenen Kriegsfotografen, der ihr hilft, Kontakt zur Zeitung „Libération“ aufzunehmen.

Am 5. Dezember eskaliert der Konflikt in Bangui. Camille begleitet die Gruppe von Fotografen und ist Zeugin der entsetzlichen Massaker. Ihre Unerfahrenheit führt zu Konflikten mit den erfahrenen Fotografen. In diesem Chaos hilft sie, die Berichterstattung über die tragischen Ereignisse zu organisieren. Die Ankunft französischer Soldaten führt zu weiteren Gewaltausbrüchen, bei denen Muslime von der wütenden Bevölkerung gejagt werden. Inmitten dieses Chaos schafft es Camille, Abdou, einem muslimischen Studenten, zur Flucht zu verhelfen, während Leïla, eine Halbmuslimin, sich entscheidet zu bleiben und später von der Séléka getötet wird.

Kurz nach Weihnachten kehrt Camille, voller Zweifel über den Sinn ihrer Arbeit, nach Angers zurück. Obwohl die „Libération“ das Interesse am Konflikt verliert und ihr eine Stelle in der Ukraine anbietet, entscheidet sie sich, in die Zentralafrikanische Republik zurückzukehren. Dort trifft sie auf Cyril, der inzwischen eine Anti-Balaka-Einheit anführt. Camille schließt sich seiner Gruppe an, aber Zweifel plagen sie zunehmend. Eine Dorfbewohnerin äußert, dass vor allem Frauen unter solchen Konflikten leiden. In einem tragischen Finale gerät Camilles Gruppe in einen Hinterhalt. Camille, Cyril und drei weitere Kämpfer verlieren dabei ihr Leben, ein erschütternder Moment, der die Brutalität des Krieges und die Risiken des Journalismus in Konfliktzonen unterstreicht.

Fazit & Kritiken zum Film „Camille“

Boris Lojkines Film „Camille“ entführt uns in die Wirren des Bürgerkriegs in der Zentralafrikanischen Republik, ein von der Weltöffentlichkeit weitgehend unbeachtetes Drama. In diesem Kontext folgt der Film den Spuren der französischen Fotojournalistin Camille Lepage, gespielt von Nina Meurisse. Mit beeindruckender Authentizität zeigt er Camilles unbeugsamen Willen, das Leid und die Gräueltaten des Krieges festzuhalten. Ihre Bilder und Erlebnisse in diesem „Herz der Finsternis“ sollen die Welt aufrütteln und zum Handeln bewegen.

Lojkine gelingt es, die Schrecken des Krieges auf eine Art und Weise darzustellen, die sowohl erschütternd als auch aufklärerisch ist. Er verwendet eine Mischung aus Archivaufnahmen, fiktiven Bildern und Originalfotos von Camille, um einen realistischen Einblick in das Kriegsgeschehen zu geben. Die Leistung von Bruno Todeschini und Michael Zumstein, der sich selbst spielt und Camille persönlich kannte, verleiht dem Film eine zusätzliche Ebene der Authentizität. Das Publikum erlebt die Geschehnisse größtenteils durch Camilles Augen, was eine intensive und persönliche Erfahrung ermöglicht.

„Camille“ ist mehr als nur eine Filmbiografie; es ist eine Auseinandersetzung mit der Art und Weise, wie wir Kriegsbilder wahrnehmen und verarbeiten. Lojkine fordert das Publikum auf, über den Kontext und die Bedeutung dieser Bilder nachzudenken. Obwohl der Film keine Antwort auf die Frage liefert, warum Camille sich so sehr von diesem Konflikt angezogen fühlte, hinterlässt er einen bleibenden Eindruck. Er zeigt, wie tief die Journalistin in die dunkle Realität des Krieges eingetaucht war und wie hoch der Preis für ihre unerschrockene Hingabe war.

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